Ich hätte überleben wollen.
Wäre kein Held gewesen.
Aber auch kein aktiver Unterstützer dieser Brut.
Wahrscheinlich das, was man heute Mitläufer oder schweigende Mehrheit nennt.
Ich kann nur vermuten – vielleicht nicht einmal das – was ich getan hätte, wenn ich mich erinnere, wie ich in schwierigen Situationen gehandelt habe. Ich habe mich immer dann eingemischt, wenn ich Bedrohung eines Schwächeren sah. Einmal z. B., als ich quer über eine stark befahrene Straße rannte, um einen – bewaffneten – Mann anzufallen, der einen anderen zusammenschlug. Ich hab dazu nicht lange überlegt, einfach gehandelt. Der Bewaffnete stellte sich als Polizist heraus, der den anderen festnehmen wollte. Sein Vorgehen fand ich dennoch unangemessen brutal. Mitten in der Nacht, mitten in Frankfurt. Ich habe im U-Bahn-Tunnel hochschwanger einen Mann angegriffen, der seine ebenfalls schwangere Frau mit dem Messer traktierte. Erst auf mein Eingreifen halfen auch Umstehende und eine Streife.
Ich habe in einer Bar einen jungen Mann tätlich daran gehindert, seine Ex-Freundin an den Haaren hinauszuzerren, nachdem keiner der Männer etwas unternahm. Erst als er mir eine reinhaute, zückte der DJ einen Baseball-Schläger und verjagte den Typen. Ich weiß noch, dass ich sie alle als Feiglinge beschimpft habe und anschrie. Später sahen wir, dass dieser Mann junge Bäume ausgerissen und das Dach des Autos der Freundin völlig demoliert hatte.
Doch zu keinem Zeitpunkt hatte ich Angst oder musste um mein Leben oder das meiner Familie fürchten noch war die allgemeine Stimmung gegen mich. Das macht gewiss einen Unterschied. Deshalb kann ich zwar meine Veranlagung zum Widerstand bezeugen, jedoch nicht meine Handlungen unter anderen Umständen.
Wichtige Frage. Darüber muss ich noch intensiv nachdenken.
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Uch weiß nicht , was ich getan hätte
Aber die Frage im Hinterkopf zu halten im jetztigen Leben …
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Ich weiss, was ich hätte tun wollen….aber würde ich es heute tun? Würde ich es vollbringen? Ich übe das JA jeden Tag!
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Super
Danke
So seh ich es auch
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Ich hätte überleben wollen.
Wäre kein Held gewesen.
Aber auch kein aktiver Unterstützer dieser Brut.
Wahrscheinlich das, was man heute Mitläufer oder schweigende Mehrheit nennt.
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Danke für deine ehrliche Aussage
Und genau das ist das, was ich bei Caro meinte
Ich weiß es nicht
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Ich kann nur vermuten – vielleicht nicht einmal das – was ich getan hätte, wenn ich mich erinnere, wie ich in schwierigen Situationen gehandelt habe. Ich habe mich immer dann eingemischt, wenn ich Bedrohung eines Schwächeren sah. Einmal z. B., als ich quer über eine stark befahrene Straße rannte, um einen – bewaffneten – Mann anzufallen, der einen anderen zusammenschlug. Ich hab dazu nicht lange überlegt, einfach gehandelt. Der Bewaffnete stellte sich als Polizist heraus, der den anderen festnehmen wollte. Sein Vorgehen fand ich dennoch unangemessen brutal. Mitten in der Nacht, mitten in Frankfurt. Ich habe im U-Bahn-Tunnel hochschwanger einen Mann angegriffen, der seine ebenfalls schwangere Frau mit dem Messer traktierte. Erst auf mein Eingreifen halfen auch Umstehende und eine Streife.
Ich habe in einer Bar einen jungen Mann tätlich daran gehindert, seine Ex-Freundin an den Haaren hinauszuzerren, nachdem keiner der Männer etwas unternahm. Erst als er mir eine reinhaute, zückte der DJ einen Baseball-Schläger und verjagte den Typen. Ich weiß noch, dass ich sie alle als Feiglinge beschimpft habe und anschrie. Später sahen wir, dass dieser Mann junge Bäume ausgerissen und das Dach des Autos der Freundin völlig demoliert hatte.
Doch zu keinem Zeitpunkt hatte ich Angst oder musste um mein Leben oder das meiner Familie fürchten noch war die allgemeine Stimmung gegen mich. Das macht gewiss einen Unterschied. Deshalb kann ich zwar meine Veranlagung zum Widerstand bezeugen, jedoch nicht meine Handlungen unter anderen Umständen.
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Du wärst bestimmt im Widerstand gewesen, so wie ich dich kenn
(ernst gemeint )
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