14 Kommentare zu „erst wurd mir übel

    1. Hallo Doris,

      Ich weiß,
      aber was hier so deutlich wird ist, wie sehr die Sache System hat.

      Dass es tatsächlich offensichtlich ein ziemlich klarer Satz von 6 % der Priester ist,
      dass die alle 2 – 3 Jahre durch die Gemeinden rotiert werden, damit es nicht auffällt,
      dass in Einverständnis mit der Jurisdiktion Dokumente verschwinden, was die Trennung von Staat und Kirche lächerlich macht,
      dass jede Menge „gute Bürger“, Universitäts-Direktorium etc. darin verwickelt sind,
      Anwälte sowieso…
      dass auch Journalisten eingehendes Beweis-Material verschwinden lassen,
      dass Polizisten Täter laufen lassen
      und dass sogar reihenweise Eltern und Angehörige Schweigen geloben – teils auf Druck der Kirche hin, teils aus eigenem Antrieb, um die Kirche zu schützen.

      Dieser Fall – bei dem übrigens am Ende der Bischof, der das alle jahrzehntelang gedeckelt hat, nach Rom (!) versetzt wird
      zeigt:
      Das geht bis ganz nach oben und durch ALLE Schichten der Bevölkerung.

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  1. Ich bin wahrlich kein Freund von der katholischen Kirche – aber das Problem ist viel umfassender.

    Ich kenne eine freie evangelische Gemeinde, die ebenfalls einen solchen Skandal mit ihrem Jugendleiter hatte. Der war wie eine gespaltene Persönlichkeit.

    Als ich in Nepal in einem buddhistischen Kloster war, haben die deutschen Volunteers mit den Mönchen diskutiert, dass abends welche in die Zimmer der Kinder gingen. Die Mönche haben das nicht wahr haben wollen und behauptet das entspringe der verdorbenen westlichen Fantasie.

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    1. auch das ist mir bewusst – ich sag ja immer – im Kern kommt es alles auf eins raus bei den Religionen – mit traurigem Zwinkern 😉 😦

      Das wirklich Erschreckende ist – Kindes-Missbrauch ist an der Tages-Ordnung
      Überall

      Ich guck halt gerne Filme, den hab ich gestern Abend gesehen – nach einer wahren Begebenheit – und da sind einfach Szenen drin, da kriegste das Heulen

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      1. Das hat auch nichts alleine mit Religion zu tun. Ich will nicht wissen, was in den Hippie Kommunen oder in manchen Internaten abging.

        Ich denke das passiert, wo zwei verhänhnisvolle Dinge zusammenkommen: Gelegenheit und Heimlichkeit. Also wo einerseits eine große natürliche Nähe und Intimität zwischen Täter und Opfer existieren, wie eben zwischen Priester und Ministrant oder Lehrer und Schüler, die an sich noch nichts ungewöhnliches ist (Gelegenheit). Und wo gleichzeitig (Macht-)Strukturen vorherrschend, die irgendwie überhöht werden und ein Machtgefälle zwischen Opfer und Täter herstellen. Diese „Vergötzung“ a) bestimmter Strukturen (Katholische Kirche = Reich Gottes) oder b) bestimmter Personen (Priester, Mönche, Gurus, Lehrer, …), so dass die irgendwie als was besseres/höheres/edleres wahrgenommen werden, begünstigen, dass Missbrauch vertuscht werden, man es nicht wahrhaben will und die Augen verschließt, oder sich die Dinge schönredet.

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      2. Der Film schaut auch sehr spannend aus. Ich finde das auch zum Heulen. Wir müssen echt die Augen offen halten…und alles hinterfragen, wo Menschen Macht haben.

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        1. Der Film, also einfach mal so als Film 😉 ist wirklich gut – es geht ja auch, wie du schon sagst, um Verhaltensweisen ganz im allgemeinen – um Mut, um Stimme erheben…

          Menschen, die sich mit dem Thema Sexual-Missbrauch von Kindern beschäftigt haben, haben mir erklärt, dass es den Tätern oft gar nicht in erster Linie um Sex geht, sondern um Macht-Demonstration – vor allem in Familien, das kommt ja auch sehr oft vor, dass Väter, Onkels, Opas …. mir bleibt schon wieder die Sprache weg…

          Eines noch, aus dem Film, was mich sehr berührt hat:
          Ein Opfer sagt da:
          Es ist nicht nur sexueller, es ist auch spiritueller Missbrauch.
          Die Kinder werden offensichtlich nicht so sehr nach Aussehen oder so ausgesucht, sondern aus sozial schwachen Familien, solche, die grad den Vater verloren haben u.ä.
          Wenn die dann Aufmerksamkeit und Zuwendung von einem Priester kriegen – das ist als wenn Gott selbst sich ihnen zuwendet – und so machen sie dann – langsam, schleichend, mehr und mehr „freiwillig“ mit.
          Wenn sie dann aber irgendwann „wach werden“ und begreifen – dann ist der Weg in die Kirche erst mal versperrt, das Verhältnis zu Gott gestört…

          Wie gesagt, der Film ist sehenswert und wir können daraus nur eines entnehmen:
          Augen aufmachen, nicht weggucken und wenn wir was sehen – tätig werden.

          Mich berührt das Thema sehr.
          ich kenne Opfer und ich kenne Menschen, die ehrenamtlich für die Opfer da sind.
          Nicht unbedingt kirchlich – familiärer Missbrauch ist weit verbreitet.
          Und endet nicht selten tödlich, mit Selbstmord oder mindestens einer saftigen Störung für den Rest des Lebens.

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          1. Ja, da könnte schon ein gewisser „Gott-Komplex“ dahinter stecken. Der Priester ist im katholischen Glauben in seiner geistlichen Stellung total überhöht. Da glaubten manche bestimmt so ne Art Gott in Menschengestalt zu sein.
            Umgekehrt verstehe ich nicht, wie jemand, der sonntäglich von Fegefeuer und Hölle predigt, nie seine eigenen Taten hinterfrägt und Angst davor bekommt, was wohl passiert, wenn er dem wahren Gott mal gegenübersteht.

            Bei Sex und Macht fällt mir immer der Spruch von Oscar Wilde ein: „Alles im Leben dreht sich um Sex, nur nicht der Sex. Der dreht sich um Macht.“
            Leider steckt da allzu oft etwas wahres dran…und echte Beziehungen bleiben auf der Strecke.
            Es ist ja dann oft auch nicht nur das zu Gott, das gestört zurück bleibt, auch das Verhältnis zum Mitmenschen … Ich kannte mal eine, die immer zu Männern gefunden hat, die sie geschlagen haben. Weil ihr Vater sie und ihre Mutter immer geschlagen hat und dadurch ihre ganzen Gefühle total fehlgeprägt wurden. Die Therapeuten haben ihr daher geraten nicht zuerst auf ihr Gefühl zu hören, ein unglaublich trauriger Rat.

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            1. „Umgekehrt verstehe ich nicht, wie jemand, der sonntäglich von Fegefeuer und Hölle predigt, nie seine eigenen Taten hinterfrägt und Angst davor bekommt, was wohl passiert, wenn er dem wahren Gott mal gegenübersteht.“

              so traurig das ganze Thema ist – damit hast du mich jetzt zum lachen gebracht

              … diese Welt, die Menschheit, das ist alles dermaßen verrückt…. absurdes Theater… ich kann das langsam alles überhaupt nicht mehr ernst nehmen

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        1. ja klar – 20 € im Jahr und jede Menge Filme 🙂
          Bücher natürlich auch 😉 – aber zur Zeit interessieren mich mehr Filme und dafür ist das das Paradies auf Erden 🙂

          hab grad geguckt – deine hat 2550 DVDs im Angebot und kostet 19 € im Jahr

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