Immer wieder wundern sich Menschen,

dass ich jeden Morgen, schon vor der Arbeit, um halb Sieben, meinen Vater anruf.

Mal sprechen wir nur zwei, drei Minuten, mal auch eine Viertelstunde, je nachdem.

Ich hab Gleitzeit, ob ich um 8 anfang zu arbeiten oder um halb 9 – da muss ich dann halt ein bisschen länger bleiben.

Und das ist es wert.

Warum?

Es hat überhaupt nichts damit zu tun, dass er auch schon viel für mich getan hat und den ganzen Quatsch.

Schon meine Mutter hat mir beigebracht: Scheide nie von jemandem im Streit, jedem kann plötzlich eine Straßenbahn auf den Kopf fallen und dann stehst du da und kannst dich nicht mehr versöhnen.

Im Alter von kurz vor achzig steigt natürlich die Wahrscheinlichkeit der Straßenbahnen ein wenig 😉

Ich tu das nicht für ihn – ich tu das, wie ALLES, für mich.

Damit ich, wenn ich sterbe, wenn er stirbt, wenn irgendwer stirbt, sagen kann:

Es ist okay.

 

4 Kommentare zu „Immer wieder wundern sich Menschen,

  1. Wie alles, ja.

    Für mich gilt der Grundsatz, wenn ich nichts höre, ist alles in Ordnung. Was der Kapitulation vor den bestehenden Verhältnissen geschuldet ist. Ob sich das mal ändert, wenn einer der beiden allein da steht – mag schon sein. Vorerst haben sie sich, wie auch immer, noch.

    Gut soweit.

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  2. Bis auf Ausnahmen sehe ich das auch so. Nun bringst Du mich auf den Gedanken, im „privaten“ Bereich einen Beitrag bezüglich meiner Mutter zu schreiben.

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